In diesem Jahr feiern die Kinderrechte ihren 30sten Geburtstag. Seit ihrer Ratifikation durch Deutschland 1992 wird bei uns auch über ihre Aufnahme ins Grundgesetz diskutiert. Jetzt nimmt der Prozess Fahrt auf. Braucht es Kinderrechte im Grundgesetz wirklich? Ich meine ja. weiterlesen
UN-Resolution 2467: Gegen sexuelle Gewalt als Kriegswaffe
Ich war gespannt, welchem Thema wir Gewicht verleihen würden: Wenn erstmals seit fast sieben Jahren Deutschland für einen Monat den Vorsitz im UN-Sicherheitsrat innehat – worauf würde Minister Maas mit Nachdruck hinweisen, welches Ausrufezeichen würde er setzen? Es war, das zeigte diese Woche, eines, das dem Schutz von Tausenden dienen soll.
Mercator und die Flucht
Jahrhundertelang bestimmte seine Projektion unsere Weltsicht. Dem Geograph und Kartograph Gerhard Mercator gelang es vor über 500 Jahren in Duisburg als Erstem, die gekrümmte Erdoberfläche als ebene Karte darzustellen. Er ging dabei in etwa so vor, als würde er eine Orange schälen und die Schalen dann flach auf den Tisch pressen. Seine so geniale wie einfache Idee: Er zog die Längengrade der Erde an den Polen wie Kaugummi auseinander, bis sie allesamt zueinander parallel verliefen. Rechtwinklig dazu zeichnete er anschließend die Breitengrade ein. Deren Abstand zueinander ließ er zu den Polen hin anwachsen, den Norden und den Süden blähte er auf.
Jeder Atlas, jede GPS-gesteuerte Navigation oder Google-Maps-Karte beruht auf Mercators Projektion. Was zur Orientierung auf Reisen nach wie vor hilfreich ist (bis heute orientieren sich Schiff- und Luftfahrt an seinem System der Längen- und Breitengrade), hatte für unser Weltverständnis fatale Folgen. Denn mit Mercators Perspektive sind Verzerrungen und falsche Größenverhältnisse verbunden: Die Mercator-Projektion zeigt Europa als Zentrum der Welt.
Ein eurozentrischer Blick bestimmt auch unsere aktuellen politischen Debatten zu Flucht, Migration und Asyl. Während Menschen vor Krieg, Verfolgung, Hunger und Folter fliehen, während Kinder nicht nur ihre Heimat, sondern auch ihr Recht auf Leben und Entwicklung verlieren, fällt vielen europäischen Staaten keine andere Antwort ein als Abschottung, Zäune und Mauern.
Welttag der Migranten und Flüchtlinge 2018
Es sind unwürdige, grausame Bilder: von Kindern, die gewaltsam von ihren Eltern getrennt werden. Von Kindern, die in gefängnisähnlichen Auffanglagern unter Neonlicht in Maschendrahtkäfigen hocken, teilweise tragen sie noch Windeln. Wir schreiben das Jahr 2018, und die Schicksale hinter diesen Bildern ereignen sich an der Südgrenze der USA. Hier, wo die Grenzpolizei illegale Einwanderer ins Gefängnis steckt und ihre Kinder quasi als Faustpfand und politische Verhandlungsmasse einsperrt, werden Menschen- und Kinderrechte mit Füßen getreten. Auf Kritik an dieser unmenschlichen Politik reagiert die verantwortliche Regierung überraschend mimosenhaft. Gerade hat die USA ihren Austritt aus dem UN Menschenrechtsrat verkündet. weiterlesen
Erinnern an den Tod – und was danach kommt!
Nicht vorhersehbar, wie der Tod, so kommt die Nachricht „zufällig“ aufs Handy, allerdings ganz sicher fünfmal pro Tag. Die App „WeCroak“ („Wir kratzen ab“) sendet die Botschaft „Vergiss nicht, du musst sterben“ auf das eigene Mobiltelefon. Die digitale Erinnerung an die eigene Endlichkeit geht zurück auf ein Sprichwort aus Bhutan. weiterlesen