La Victoria, ein Armenviertel in Santiago, ist in ganz Chile und darüber hinaus bekannt – als Schauplatz der ersten organisierten Landnahme in Lateinamerika. Wie es dazu kam und wofür die Siedlung heute steht, darüber habe ich letzte Woche berichtet. Heute treffe ich Martina, einer der vielen starken Frauen von La Victoria. weiterlesen
Chile: La Victoria – ein Ort zum Leben
Die Menschen in La Victoria gehören zu den Ärmsten der Armen in Chiles Hauptstadt Santiago. Doch sie sind stolz darauf, dass sie sich diesen Ort zum Leben selbst erkämpft haben – gemeinsam, friedlich und sehr solidarisch. Die Erinnerung daran macht sie stolz, auch nach mehr als 60 Jahren… weiterlesen
Chile: Eine Suppe wie ein Land
Ich bin auf Projektreise in Chile. Mein Aufenthalt dort beginnt mit einer Mahlzeit. Aber es ist nicht irgendeine Mahlzeit, sondern eine, in der das ganze Land steckt: Cazuela – eine Suppe, die die Bezeichnung Nationalgericht mehr als verdient. weiterlesen
In Berlin mit Bill Gates
Er „bewegt die Welt als Kämpfer für eine bessere und gerechtere Welt“. Fast schon euphorisch kündigt Bundesminister Dr. Gerd Müller seinen Gesprächspartner an. Über Innovationen und zukunftsfähige Lösungen für die globalen Herausforderungen unserer Zeit will er mit ihm diskutieren. Im Audimax der TU Berlin verfolgen gut 1000 Studierende, Abgeordnete des Bundestags und Vertreter*innen von NGOs wie ich, was Bill Gates unter #healthyfuture versteht. Und das ist durchaus interessant. Der Milliardär und Philanthrop Gates, der mit seiner Firma Microsoft zu den wichtigsten Ideengebern der digitalen Revolution gehörte, widmet sich mittlerweile als Co-Vorsitzender der Bill & Melinda Gates Stiftung einem großen Ziel: Das Leben von Menschen zu verbessern.
Mercator und die Flucht
Jahrhundertelang bestimmte seine Projektion unsere Weltsicht. Dem Geograph und Kartograph Gerhard Mercator gelang es vor über 500 Jahren in Duisburg als Erstem, die gekrümmte Erdoberfläche als ebene Karte darzustellen. Er ging dabei in etwa so vor, als würde er eine Orange schälen und die Schalen dann flach auf den Tisch pressen. Seine so geniale wie einfache Idee: Er zog die Längengrade der Erde an den Polen wie Kaugummi auseinander, bis sie allesamt zueinander parallel verliefen. Rechtwinklig dazu zeichnete er anschließend die Breitengrade ein. Deren Abstand zueinander ließ er zu den Polen hin anwachsen, den Norden und den Süden blähte er auf.
Jeder Atlas, jede GPS-gesteuerte Navigation oder Google-Maps-Karte beruht auf Mercators Projektion. Was zur Orientierung auf Reisen nach wie vor hilfreich ist (bis heute orientieren sich Schiff- und Luftfahrt an seinem System der Längen- und Breitengrade), hatte für unser Weltverständnis fatale Folgen. Denn mit Mercators Perspektive sind Verzerrungen und falsche Größenverhältnisse verbunden: Die Mercator-Projektion zeigt Europa als Zentrum der Welt.
Ein eurozentrischer Blick bestimmt auch unsere aktuellen politischen Debatten zu Flucht, Migration und Asyl. Während Menschen vor Krieg, Verfolgung, Hunger und Folter fliehen, während Kinder nicht nur ihre Heimat, sondern auch ihr Recht auf Leben und Entwicklung verlieren, fällt vielen europäischen Staaten keine andere Antwort ein als Abschottung, Zäune und Mauern.