Vergnügt, erlöst, befreit ins neue Jahr starten – ein Kunstwerk aus Schrott und Gottvertrauen helfen mir dabei. Und der Bayrische Rundfunk sendet meine Gedanken dazu. „Auf ein Wort“!
Vor drei Jahren war er noch ein schlichter Auspufftopf. In seinem ersten Leben röhrte er voller Abgase über die Straßen Italiens. Ruß und Dreck und harte Aufsetzer auf dem Asphalt haben Spuren hinterlassen.
Jetzt in seinem zweiten Leben ist der Auspufftopf ein Flamingo. Durch unser Wohnzimmerfenster sehe ich ihn auf der Terrasse stehen. Mit seinen zwei langen Beinen aus Baustahl, die den rostigen Körper tragen, schreitet er durch meine Gedanken. Auf dem elegant geschwungenen Hals aus Auspuffrohr thront ein schmaler Kopf mit einem Blechschnabel. Beilag-Scheiben sind die Augen.
Ich staune immer wieder neu über die wunderbare Verwandlung. Aus Schrott hat der Künstler Roberto Cipollone einen fragilen Vogel zusammengeschweißt. Ich kann genau erkennen, dass das mal ein Auspuff war – das Alte ist noch sichtbar. Aber auch etwas total Neues, ein auf langen Beinen staksender Flamingo.
Ich bewundere den sicheren Blick, mit dem der Künstler die Schönheit einer neuen Kreatur da erkannt hat, wo andere nur Schrott sehen.
„Siehe, ich mache alles neu“, steht in der Bibel. Wenn schon ein handwerklich geschickter Künstler in verbeultem Schrott etwas Neues, Schönes und Wertvolles erkennen kann, wie viel mehr gilt das für Gott. Er sieht schon frische Möglichkeiten und Ideen für mein Leben, wo ich in meinen Gedanken gerade noch den Rost und die Beulen des vergangenen Jahres betrachte. Mit Gottes freundlichem Blick und dem Flamingo vor Augen starte ich vergnügt und zuversichtlich in das neue Jahr.
Link zum Podcast im Bayrischen Rundfunk: http://bit.ly/Gedanken_zum_Jahresbeginn_2018